2015-01 OM-07 Ras el Hadd & Ras el Jinz


Warning: preg_match(): Compilation failed: invalid range in character class at offset 35 in /var/www/web739/html/wordpress/wp-content/plugins/nextgen-gallery/products/photocrati_nextgen/modules/nextgen_basic_tagcloud/package.module.nextgen_basic_tagcloud.php on line 182

Warning: preg_match(): Compilation failed: invalid range in character class at offset 35 in /var/www/web739/html/wordpress/wp-content/plugins/nextgen-gallery/products/photocrati_nextgen/modules/nextgen_basic_tagcloud/package.module.nextgen_basic_tagcloud.php on line 182

Warning: preg_match(): Compilation failed: invalid range in character class at offset 35 in /var/www/web739/html/wordpress/wp-content/plugins/nextgen-gallery/products/photocrati_nextgen/modules/nextgen_basic_tagcloud/package.module.nextgen_basic_tagcloud.php on line 182

_MG_5084

Freitag, 16.01.2015
Als wir gestern in Sur unsere Wäsche in die Wäscherei gebracht haben, hatten wir nicht bedacht, dass am Freitag alle Läden geschlossen haben. Wir haben trotzdem Glück: Am Nachmittag ab 16 Uhr können wir unsere Bettlaken wieder abholen. Die Zeit verbringen wir entspannt am Stadtstrand von Sur. Ein paar weiß gekleidete Inder üben Cricket. Heppo und ich spielen eine Runde Speedminton.

Abends kommen wir am Strand von Ras el Hadd an. Die Ecke ist vor allem berühmt für die Schildkröten, die hier ganzjährig ihre Eier ablegen. Große Hotels bieten teure Nachtwanderungen an. Uns spricht sogleich ein Omani an, der uns als Guide exklusiv zu den Schildkröten bringen würde, für nur drei Rial pro Person. Ich zögere. Sollte man die Schildkröten nicht lieber in Ruhe lassen? Verena und Werner aus Wien sind auch noch am Hadern. Schließlich fahren sie aber zusammen mit Heppo doch zum Beach. Ich bleibe schon wieder einmal zu Hause, denn ich habe ziemlich Bauchweh. Schon bald sind die drei wieder zurück. Sie haben eine recht erschöpfte Schildkröte gesehen, die sich gerade wieder Richtung Meer schleppte. Mit ausgebreiteten Armen deutet Heppo die Größe des Reptils an, dabei war dieses Exemplar anscheinend nur “medium sized”.

Schildkrötenspur

Schildkrötenspur

Samstag, 17.01.2014
Verena und Werner, die die Nacht in ihrem Leihwagen verbracht haben, nehmen unsere Einladung zum Frühstücken gerne an. Auch ein jung gebliebenes Seniorenpaar aus München – Ingrid und Dieter – schaut kurz zu uns herein, sie sind von unserem LKW hellauf begeistert.

_MG_5126

Mit den Wienern fahren wir vormittags zum Turtle Beach Ras el Jinz. Ab Nachmittag um drei Uhr wird der Strand gesperrt, angeblich um die Schildkröten nicht zu stören. Nach Einbruch der Dunkelheit werden dann aber Touristen in Scharen hergeführt, die die Weibchen bei der Eiablage beobachten können. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob das gut ist. Die Schildkröten sind sehr sensibel und leicht zu stören. Auch Licht irritiert vor allem die frisch geschlüpften Jungtiere empfindlich. Da diese sich am Mondlicht orientieren, können andere Lichtquellen wie Taschenlampen oder Autolichter für eine Desorientierung sorgen. Die Kleinen finden dann nicht zurück ins Meer und verhungern. Auch so lauern viele Gefahren auf die Winzlinge – Füchse, Vögel und immer wieder der Mensch. Von 1000 Schildkröten bringt es nur eine zur Geschlechtsreife. Diese erreicht sie – je nach Art – erst zwischen ihrem 30. und 50. Lebensjahr. Die Lebenserwartung liegt bei circa 100 Jahren. Meeresschildkröten verbringen übrigens ihr ganzes Leben im Wasser, nur zur Eiablage kehrt die weibliche Schildkröte an ihren Geburtsort zurück.

Nun – tagsüber – ist von dem ganzen Spektakel nicht mehr zu sehen als ein paar Spuren im Sand und die „Bombenkrater“. Die Löcher von circa einem Meter Durchmesser sind die Kinderstuben der Babykröten.

Hat man sich mal an dem postsozialistisch abweisend wirkenden Hotelbunker vorbeigewagt, ist Ras el Jinz ein wunderschöner Strand mit weißem Sand, bizarren Felsen und einem wildbewegten Meer.

_MG_5083

_MG_5099

Von Gerti und Stefan von den magirus-nomaden.de haben wir per Mail tolle Stellplatztipps erhalten (Merci nochmal!). Den Stellplatz bei Ras El Wuddayah finden wir aber eher trist. Die steinige Landschaft ist extrem karg und weist fast keinen Bewuchs auf. Für jemand aus Bayern ist es auch immer etwas beunruhigend, wenn man so weit über flaches Land blicken kann. Dafür fällt das Gelände zum Meer steil ab. Über einen gerölligen Trampelpfad gelangen wir nachts ans Meer. Hier sehen wir bisher die extremsten Leuchteffekte. Wir können kaum sagen, wo der Sternenhimmel aufhört und das Meer beginnt. Als eine Welle direkt neben uns an den noch trockenen Sandstrand schwappt und zu einem leuchtenden „Blobb“ gefriert, der minutenlang nachglüht, sind wir stumm vor Staunen. Das hat etwas extrem Unwirkliches. Daneben sieht jede Dekoration einer Goaparty ziemlich schwach aus.

Kurz darauf stoßen wir auf eine Schildkröte, die gerade mit ihren Flossen schwerfällig ein tiefes Loch buddelt. Nur kurz betrachten wir das Schauspiel und ziehen uns dann respektvoll zurück.

_MG_5154

Sonntag, 18.01.2015
Wir haben ganz in der Nähe nun doch noch einen kleinen Sandstrand entdeckt. Wagemutige Fischer fahren mit ihren Jeeps sogar auf dem extrem steilen und steinigen Weg bis zum Strand. Uns ist das aber zu gefährlich; wir bleiben lieber oben an den Klippen stehen. Das ist auch besser für die Schildkröten.

_MG_5192

_MG_5172

Heute lese ich den ganzen Tag die ZEIT. Es ist ja einiges passiert in den letztenn Tagen, Wochen und Monaten auf dieser Welt: Pegida in Deutschland und das Attentat auf Charlie Hebdo in Paris. Schlimm, die Ereignisse bei uns wie das andere in Frankreich.  Nach der Lektüre ist mir ziemlich übel. Wieso sind die Menschen eigentlich so voller Hass?

Im Oman haben wir von dem Anschlag so gut wie nichts mitbekommen. Die Leute verschonen uns mit religiösen oder politischen Themen. Ab und zu kommt die Frage nach unserer Religion. Obwohl ich – meistens 😉 –  Atheistin bin, beantworte ich diese Frage trotzdem stets mit dem arabischen Wort für Christ/in: „Massihi“. Die Antwort wird auch stets mit einem wohlwollenden Nicken entgegengenommen: Ah, gut, „Massihi“ also. Natürlich haben wir keine Ahnung, was sich hinter den Kulissen abspielt, was die Menschen wirklich denken und was in den zahlreichen Moscheen gepredigt wird.

Manche Dinge hier stoßen auf unser Unverständnis. Frau sein in der arabischen Welt ist wahrlich kein Vergnügen. Vollverschleierung wie in  Saudi Arabien sieht man auch im Oman sehr oft. Manche Frauen berichten davon, dass sie Erst-, Zweit- oder gar Drittfrau sind. Und eine Diskussion über Pressefreiheit, Mohammedkarikaturen oder gar die Existenzberechtigung Israels würden wir auch nicht unbedingt vom Zaun brechen. Es werden sich im Land bestimmt  nicht viele Menschen finden, die unsere westliche Meinung teilen und differenziert derart brandheiße Themen diskutieren wollen. Als Deutscher wird man oft mit großer Sympathie aufgenommen –  oft eine zweifelhafte Sympathie, die man besser nicht genauer hinterfragt…

Aber ob deswegen alle (männlichen) Muslime gleich Terrorsympathisanten oder gar kaltblütige Killer sind? Natürlich nicht. Die meisten Menschen hier sind wohl genauso unpolitisch wie die Mehrheit in Europa. Was wirklich bewegt, sind materielle Dinge (ein Haus, ein Auto, Konsumgüter) und das Wohlergehen der Angehörigen. Brave Familienväter werden im Allgemeinen nicht einfach so zu Mördern.

Im Oman geht es den Menschen gut, sehr gut sogar. Die soziale Unzufriedenheit hält sich in Grenzen, und damit gibt es wenig Nährboden für einen politischen Umsturz. Ich denke auch,  eine Sehnsucht nach einem sog. Islamischen Gottesstaat hält sich stark in Grenzen. Man ist stolz darauf, in einem reichen, freien und friedlichen Land zu wohnen – so ist zumindest unser Eindruck).

Es bleibt, dem sehr kranken König, der wohl immer noch in einer Klinik in Deutschland weilt, eine erfolgreiche Genesung zu wünschen und zu hoffen, dass der kinderlose Herrscher seine Nachfolge gut und klug geregelt hat. Es wäre tragisch, wenn Fanatiker hier eine Lücke füllen würden, die sich unversehens auftut…

_MG_5168

Montag, 19.01.2015
Wir sehen uns eine Nacht lang die Nacht an.
Wie schön sie ist.
All die Schatten.

Wir lassen unsere Beine in den Sternenhimmel baumeln.
Fliegende Sterne werden an den Strand gespült.
Das Meer schäumt zu uns herauf.
Der Wind bläst durch uns hindurch.
Kalt blickt die Nacht auf uns herab.

Doch wir leuchten
und sind die Zauberer dieser Nacht.

_MG_5134

Dienstag, 20.01.2015
Wir erwachen in einer Höhle am Strand. Magisch erscheint uns die vergangene Nacht,  in der wir einen mondlosen Sternenhimmel betrachteten. Der Sonnenaufgang vertreibt die letzten Schatten. Ein Delfin springt lustig am Horizont. Wieviel Schönheit kann man eigentlich aushalten? Langsam wird es kitschig.

Weiter lesen: Wahiba Sands
Und das war vorher: Wadi Shab & Sur

6 Gedanken zu „2015-01 OM-07 Ras el Hadd & Ras el Jinz

  1. Janosch

    Hi Zusammen
    Bin gerade im Oman am verweihlen, da sah ich euren Bericht. Könnt ihr mir den Ort von dem “Leuchten” ein bischen näher erklären? Finde den Ort “Ras el Wuddayah” auf meiner Karte nicht. Auch das Internet gibt nich viel her. Würde mich freuen. Gruss Janosch

    1. admin_brit Beitragsautor

      Hallo Janosch,
      das ist vom Ras el Jinz Turtle beach ungefähr noch 20 km die südlich die Küste runter… ist aber sehr klippig und schwer an den Strand zu kommen. Liebe Grüße aus Dubai

  2. Timo

    Heppl!
    …etz schau dass´d hoam kummst! Der Nissel hat scho es Zeich b´stellt, gliefert wirds no am wochenende…Montage is na am Montag!
    Hilft a nix!!!
    Sers, da Pfoda

  3. Werner und Verena

    Wir sind ja schon wieder zu Hause, arbeiten wieder begeistert und freuen uns über Minusgrade. Wir freuen uns sehr, Teil eures Blogs zu sein und freuen uns schon darauf einmal in Regensburg bei euch aufzukreuzen. Danke auch, dass ihr Verena Kirgisien schmackhaft gemacht habt. Da werden wir sicher mal hinfahren (in der nächsten Zeit lese ich mal euren Blog darüber).

    Bis bald
    Verena und Werner

  4. heidrun groß

    hallo ihr zwei weltenbummler , verfolge eure abenteuerliche reise immer wieder bin ganz begeistert.

    bin in 2 wochen wieder bei tobias in schweden. gruß heidrun.

Kommentare sind geschlossen.