Dubai, Ade!

Montag, 09.02.2015
Noch in Dubai am Hafen: Um sieben Uhr früh treffen wir uns wieder mit unserem Agenten Mr Sayed. Diesmal geht der bürokratische Teil auf der emiratischen Seite recht schnell über die Bühne. Das Schiff legt mittags ab, die See ist ruhig. Gegen 19 Uhr laufen wir im Hafen von Bander Lengeh im Iran ein. Unsere Fahrzeuge verbleiben am Schiff; wir müssen zu Fuß zur Immigration gehen. Danach will man uns nicht mehr zum Auto lassen und verweist uns auf ein Hotel. Erst als wir lautstark protestieren, führt man uns schließlich zurück aufs Schiff, in die „VIP“- Kabine – unser eigenes Zuhause.

Dienstag, 10.02.2015
Marianne hat in ihrem Blog das heutige Prozedere – also Auslösung unserer Fahrzeuge aus dem Zoll – so schön beschrieben, dass ich mir eine ausführliche Beschreibung spare und stattdessen einen Link zu wirsindunterwegs.com setze (man muss ein bisschen scrollen).

Hier nur ein paar Eindrücke in Stichworten:

Wir lehnen den kostenpflichtigen Agenten ab.
Wenn das mal kein Fehler war?
Verhör durch die Geheimpolizei.
Man räumt noch schnell auf für uns, spricht ausgezeichnet Englisch und ist sehr höflich.
Wir rennen durch die Büros auf der Suche nach einem Ansprechpartner.
In einem bekommen wir Tee, aber keinen, der zuständig ist.
Im anderen riecht es nach Männerschweiß und billigem Parfüm.
Testosteron liegt in der Luft, aber helfen kann man uns hier nicht.
Wieder woanders: Einer kämmt sich seine Schuppen vom Schädel.
Vor ihm liegt bereits ein kleiner, weißer Haufen Kopfhaut.
Er ist nicht zuständig für uns  – er ist beschäftigt.
Mein Aggressionspotential steigt.
Die Glastür erhält einen Tritt von mir.
Endlich den richtigen Mann gefunden, es ist der von gestern (der mit der „VIP“-Kabine).
Wir bekommen einen Zettel für unser Auto und netterweise kostenlose Kopien unserer Dokumente.
Merci und Chodar Hafes!
Zurück zum Stempelbefugten. Nun geht es um das Carnet de Passage.
Halt! Wir müssen erst noch die grüne Mappe kaufen.
Kaufen Mappe.
Warten.
Es wird gestempelt.
Und noch mal die Stempel kontrollieren:
„Bitte hier richtig stempeln! Danke!“
Endlich alles fertig.

Mit einem Falafel Sandwich nehmen wir von Marianne und Uli Abschied. Die beiden wollen weiter nach Queshm Island und wir Richtung Esfahan.

Brunnen oder Zisterne

Mittwoch, 11.02.2015
Irgendwie fallen mir bei diesem „zweiten“ Iranbesuch deutlich mehr unschöne Dinge auf. Die menschlichen Schilder, die auf Obst- und Gemüsestände am Straßenrand aufmerksam machen sollen und mitten im Verkehr herumstehen, sind nur ein leichtes Ärgernis. Die Anti-Israel und Anti-Amerika Propaganda aber sowie die Plakate der allgegenwärtigen Märtyer finde ich dieses Mal nur schwer auszuhalten.

Donnerstag, 12.02.2015
Langsam wird es etwas kühler, doch vor Shiraz zeigen sich bereits erste Frühlingsboten: Weiß blühender Ginster und die rosa Blüten der Mandelbäume. Bei Pasargan übernachten wir. Die einstige Stadtanlage kann leider nicht im Ansatz mit Persepolis mithalten. Ein paar kümmerliche und weit verstreute Ruinenreste sind alles, was man hier besichtigen kann.

Verdammt, ich habe eine Blasenentzündung!

Weiter lesen: Die Hadschas von Esfahan
Und das war vorher: Dubai & UnDubai