Samstag, 14.03.2015
Albanien: Wir parken unser Auto abends direkt vor der Ausgrabungsstätte Butrint an der Meerenge von Korfu. Hier endet auch die Straße. Mit einem kleinen Holzfloß werden sämtliche ankommenden Fahrzeuge auf die jeweils andere Seite der Lagune befördert. Unermüdlich tut der Fährmann auch nachts seinen Dienst. An Bord stehen mindestens zehn Angler Spalier. Die Bewegung der schwimmenden Insel erspart ihnen das mühsame Auswerfen und Einholen der Fangleine.

Sonntag, 15.03.2015
Butrint gilt vielen als Höhepunkt eines Albanienbesuchs. Seit Urzeiten haben in dieser fruchtbaren Gegend Menschen gewohnt und ihre Spuren hinterlassen. Auf der Halbinsel von Butrint kann man auf engstem Raum die baulichen Hinterlassenschaften von Hellenen, Römern, Byzantinern, Venetiern und Osmanen bewundern. Die meisten Gebäude sind in einem erstaunlich guten Zustand. Zum Beispiel gibt es ein römisches Theater zu bestaunen, die alte Stadtmauer, eine Nymphenquelle und eine venzianische Burg inklusive Museum.

Da uns heute die Sonne lacht, genießen wir den Gang durch die Vergangenheit besonders. Auch die Bienen sind unterwegs, besuchen die ersten Blumen und brummen dazu ein Lied. Wir hören genauer hin. Sie summen: Frühling, Frühling, Frühling!

Beim Blue Eye, einer Quelle, die einem blau-grünen Auge gleicht, nimmt Heppo wagemutig ein Bad. „Bergenenergie!“, meint er und stürzt sich kopfüber in das eiskalte Wasser.

Montag, 16.03.2015
Wir finden einen sehr idyllischen und einsamen Strand, den man aber nur zu Fuß oder mit einem kleinen Allradfahrzeug erreichen kann, da er von drei Seiten von steilen Bergen umgeben ist. Hier bleiben wir eine kleine Weile, bevor wir leider wieder zurück zum Auto müssen. Im Kopf hatten wir schon begonnen, uns den Platz zum Wohnen herzurichten…

Dienstag, 17.03.2015
Die Albaner machen übrigens super leckere “Pizze”. Die Nähe zu Italien ist deutlich spürbar. Mit Italienisch kann man sich prima verständigen. Mit Spanisch-Italienisch (wie bei mir) geht es aber auch.

Shengjin, hört sich an wie ein Ortsname in China, liegt aber in Albanien. Der Urlaubsort am Meer in der Nähe von Shkodra baut im wahrsten Sinne des Wortes auf Tourismus. Wir fragen uns aber, wer hier allen Ernstes seine freie Zeit verbringen möchte. Die in ganz Albanien verbreitete Betonbunker-Bauweise findet nämlich an dieser Stelle einen alptraumhaften Höhepunkt. Am Strand und am See türmt sich meterhoch der Müll. Es ist grässlich!

Mittwoch, 18.03.2015
Spätestens in Shkodra schließt sich ein Kreis. Vor über einem Jahr waren wir schon einmal hier. Damals kam uns der Ort mit seiner Gleichzeitigkeit aus Kirchen und Moscheen wahnsinnig exotisch vor. Nun empfinden wir die Stadt fast schon langweilig normal. Fühlt sich fast schon an wie Zuhause…

Weiter lesen: Squatt in Kroatien
Und das war vorher: Die Krise, Griechenland