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Mittwoch, 12.03.2014
Heute geht es flotter voran. Slowenien ist in nur knapp zwei Stunden durchquert. Ich fahre seit über einem Jahr zum ersten Mal wieder LKW, von Slowenien nach Kroatien. Die Autobahn ist fast leer, das ist sehr angenehm zum Fahren. Die Maut kostet ca. 20 €. Gegen 17.30 Uhr kommen wir bei den Plitvička Seen an. Heppo und ich trinken noch ein Feierabendbier am Seeufer und retten zwei Koreanerinnen, die orientierungslos mit ihren Rollkoffern um den See irren, vor einer ungemütlichen Nacht in der Bushaltestelle, durch einen Anruf auf englisch im Hotel der beiden. Die sind ja auch drauf, ohne Sprachkenntnisse unterwegs, nur mit einem bunten Plan mit koreanischen Buchstaben, den sie uns unter die Nase halten! Der Hotelbesitzer ist nicht erfreut, die Damen mit dem Auto abholen zu müssen, denn das Hotel ist nur 100 m entfernt. Wir fühlen uns aber toll, eine gute Tat! Der völlig unterzuckerte Matthias hat währenddessen netterweise eine Reispfanne gekocht, auf die wir uns ausgehungert stürzen.
Donnerstag, 13.03.2014
Anscheinend sind wir noch außerhalb der Saison unterwegs, denn wir können direkt am Parkplatz vor Eingang zwei parken, ohne einen Cent zu zahlen und fast ohne weitere Gäste. Nur ein Reisebus mit Asiaten ist außer uns unterwegs. Wir beschließen die Wanderung von Eingang 2 zu Eingang 1 zu machen. Leider ist der Weg am See entlang streckenweise überflutet, so dass wir uns immer wieder über den Steilhang hochkämpfen müssen. Für meine Höhenangst ist das nicht optimal, und so ist meine Stimmung vorerst gedämpft. Dafür blüht schon so einiges, Primeln, Leberblümchen, Christrosen, Seidelbast, Buschwindröschen und Lungenkraut, und der Buchenwald ist sonnendurchschienen richtig schön. Spätestens als die ersten Wasserfälle in Sicht kommen, sind wir alle fasziniert, und ich vergesse meine miese Laune.
Leider drangsaliert uns jetzt ein herrenloser Bernhardiner. Es ist ein Mordsvieh, das unserem Sidi offenbar zeigen will, dass er hier der Herr der Seenlandschaft ist. Aber Sidi lässt sich nichts gefallen. Mich stresst das alles trotzdem, auf glitschigen Stegen balancierend einen prolligen Riesenköter abzuwehren, das ist ja fast schon jamesbondmäßig. Endlich lässt das Untier von uns ab, und wir genießen den Ausblick auf die großen Wasserfälle der Plitvicka Seen bei einer Brotzeit und einer Dose Bier. Da der Bärlauch hier fast wie Unkraut wächst, gibt es am Abend Spaghetti mit Bärlauchpesto.
Freitag, 14.03.2014
Heute wollen wir den oberen Teil der Seen erkunden. Der ist fast noch schöner als der Teil mit den höchsten Wasserfällen gestern. Wieder haben wir, bis auf einen Reisebus, fast den gesamten Park für uns allein. Da wir auch alles zu Fuß erkunden und weder den Schiffstransport noch den Shuttlebus benutzen, der einen zwischen den einzelnen Attraktionen hin und her kutschiert, haben wir auch heute keinen Eintritt bezahlt.Je weiter man nach oben kommt („oben“ heißt in diesem Fall flussaufwärts, denn die Seen sind eigentlich ein Fluss mit natürlich angestauten Becken), desto weniger touristisch wird es. Auch die Vegetation verändert sich, vom Buchenwald zu Fichten und Wacholdersträuchern. Auffallend sind die vielen Insekten, vor allem Schmetterlinge, die munter von Frühlingsblume zu Frühlingsblume fliegen. Ein besonders schönes Exemplar umflattert mich; ich wünsche mir sehr, dass sich der Schmetterling auf meine Hände setzt. Statt auf meine Hände setzt er sich jedoch auf meinen Kopf. Wie schön, dass Matthias zufälligerweise mit der Kamera zugegen ist und den Moment festhält. Abends essen wir ein Omelette a la Plitvicka.
