Tschechien 2018

30.07. – 13.08.2018:
Nordböhmen (Elbsandsteingebirges) – Böhmisches Paradies – Riesengebirge

„Ganz wichtig: Nicht Russisch sprechen! Und, keinesfalls nackt zum Baden gehen.“ Das gibt uns unser Freund Robi als Reisetipp für unseren Urlaub in Tschechien mit auf den Weg. Und er fügt dann noch hinzu: “Die Tschechen sind nämlich sehr prüde!“

Wir hatten uns unbeobachtet gefühlt, als wir uns unserer Kleider entledigten, um kurz vor Sonnenuntergang in den wunderschönen Badesee von Konstantinovy Lázne zu springen. Den ebenfalls unbekleideten älterer Herren hatten wir wohl übersehen. Freundlich begrüßt er uns zuerst auf Tschechisch und wechselt, als er unser Unverständnis registriert, schnell ins Russische: „Strastwutje!” Unbefangen streckt er uns seine Hand entgegen, die wir zögerlich ergreifen. „Minjá sawut Ruslan!“, fährt er ungerührt fort und scheint sich in seiner kugelrunden Nacktheit keineswegs unwohl zu fühlen. Als er uns strahlend einen kräftigen Schluck aus seinem Flachmann anbietet und uns nun auch noch seine barbusige Begleiterin präsentieren möchte, wird mir hingegen langsam unbehaglich zumute. Was, wenn wir hier in einen dubiosen Nudistentreff aus Russlandnostalgikern geraten sind? Meine Fantasie geht mit mir durch. Um meine wilden Gedanken zu vertreiben und das angebotene Getränk abzulehnen, schüttle ich energisch den Kopf. „Spassiba, niet!“, murmle ich doppeldeutig und schiebe zu Sicherheit noch ein umgangssprachliches tschechisches „Díky!“ für Danke hinterher. Auch Heppo wirkt etwas verstört. Hastig nimmt er einen höflichen Schluck aus dem silbrigen Fläschchen. Eilig verabschieden wir uns, während es sich Ruslan und seine Freundin in einem Schlafsack am Strand gemütlich machen… Von wegen prüde…

Aber von Anfang an, denn den schönen Steinbruch mit See im Kurort Konstantinovy Lázne besuchten wir am Ende dieser Reise. Und das Davor ist schließlich auch berichtenswert. Nachdem wir letztes Jahr mit unserem Rundhauber Frau Scherer in Slowenien unterwegs waren, sollte es diesmal also Tschechien sein. Die schnelle Erreichbarkeit, die übersichtliche Größe des Landes und das mautfreie Fahren (auf Landstraßen) sprechen für dieses Urlaubsziel, denn leider stehen uns nur zwei Wochen Urlaub zur Verfügung. Wir möchten vor allem Wandern, daher entscheiden wir uns für eine kleine Rundreise durch Nordböhmen (die tschechische Seite des Elbsandsteingebirges) bis ins Riesengebirge und weiter bis zu den sensationellen Felsenstädten bei Adršpach/Adersbach und Teplice nad Metují/Weckelsdorf.

Fortsetzung folgt…

Sidi und Heppo in Nordböhmen

An der polnischen Grenze im Riesengebirge

Schöner See in Adersbach

Berit an der Elbquelle

Sidi an der Labe/Elbe

Frau Scherer unterwegs in Tschechien

Burg Trosky im Böhmischen Paradies

Skulptur am Jeschken

Klettern in der Felsenstadt