2014-04 SRB-02 Belgrad


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Heppo am Zusammenfluss der Sava und der Donau

Donnerstag, 24.04.2014
Das Wetter nervt, es tröpfelt schon wieder! Unsere Schuhe sind mittlerweile alle nass und haben dicke Schlammballen anhaften, die nicht mehr zu entfernen sind. Die Kleidung ist feucht und ebenfalls mit Dreck verkrustet.

Fahrtag Richtung Belgrad: Heppo möchte gerne das Wochenende in der Hauptstadt verbringen. Belgrad soll die Partymetropole schlechthin sein.

Auf der Autobahn bekommt unser Fahrzeug plötzlich keinen Diesel mehr, obwohl beide Tanks fast voll sind. Das Komische ist, dass nach kurzer Zeit der Motor wieder anspringt und so tut, als ob nichts gewesen wäre. Das passiert uns dann noch ca. drei Mal. Immerhin sind wir mittlerweile nicht mehr auf der Autobahn. Wir parken bei kleinen Hausbooten direkt an der Donau. Ja, genau, hier ist sie wieder, die Donau. Sie ist ein bisschen brauner und schmutziger als in Regensburg, aber ebenso breit. Auch landschaftlich sieht es beinahe so aus wie zu Hause.

Freitag, 25.04.2014
Matthias und Heppo haben den Dieselfilter gewechselt, da sonst kein offensichtliches Problem zu erkennen war. Wir hoffen mal, dass die Karre wieder läuft!

Ohne Schwierigkeiten finden wir in Belgrad einen Stellplatz, in einer Wohngegend direkt an der Donau, zwischen Sportzentrum und Marina. Hier gibt es zahlreiche kostenlose Parkplätze, und man ist zu Fuß in ca. 15 Minuten in der Innenstadt. Der einzige Nachteil an diesem Platz ist, dass sich vor unserm LKW ein Fitnessplatz mit Sportgeräten befindet, die sehr gut angenommen werden und grausam quietschen. Aber sonst lässt es sich hier aushalten. Nur einen Kilometer Flussaufwärts strömt die Sava in die Donau. Die blaue Donau und die braune Sava fließen noch lange voller Berührungsängste unvermischt nebeneinander. Doch manchmal schiebt sich schon ein mutiges Fleckchen Blau in das Braun. Ein erster Annäherungsversuch.

Sämtliche Hundebesitzer flanieren mit ihren Vierbeinern vorbei, und ich sehe längst vergessen geglaubte Rassen wieder; toupierte Königspudel und dürre Windhunde erfreuen sich in Belgrad großer Beliebtheit. Wer keinen Hund an der Leine führt, der schiebt einen Kinderwagen. Überhaupt scheint die Stadt recht jung zu sein.

Zu dritt erkunden wir an diesem Nachmittag die Innenstadt und versuchen etwas über das Wochenendprogramm herauszufinden. Mit Punk kann die nette Dame im Tourismusbüro leider nicht viel anfangen, aber sie bemüht das Internet und schreibt mir zwei oder drei potentielle Locations in den kostenlosen Stadtplan. Die Fußgängerzone ist riesig und ähnelt allen anderen Innenstädten in Europa. Die Partymeile scheint sich außerdem neben der Innenstadt auf den Zusammenfluss von Sava und Donau zu konzentrieren, hier befinden sich die berühmten Partyboote und viele Clubs. Unser erster Versuch führt uns in die Industrjia Bar, die im Industrie-Chic eingerichtet ist. Allerdings ist das Publikum furchtbar, und das Bier wird aus Miniaturweizengläsern getrunken. Schnell weg hier!

Der zweite Versuch endet in einer rustikalen Kneipe, in der ein serbisches Volksmusiktrio Liebeslieder und Gassenhauer von sich gibt. Das Publikum liegt sich sturzbetrunken in den Armen. Alle (ausnahmslos) singen mit. Die Band spielt tapfer mitten im Raum in einer Besetzung aus Akkordeon, Gitarre und Bass umringt von kreischenden jungen Frauen. Uns steht der Mund offen, wie gebannt verfolgen wir ca. eine Stunde lang das Spektakel. Das sind also die berühmten Livekonzerte und die tanzlustigen Serben. Bei uns wäre das so nicht vorstellbar, allenfalls beim Musikantenstadel oder bei einer Burschenschaftsvereinigung.

Probieren wir es also noch mit einem Partyboot, um das Belgradprogramm komplett zu machen. Der Eintritt auf einem Boot jenseits der Brücke kostet moderate 200 Dinar. Dafür ist es drinnen so voll, dass man sich keinen Zentimeter bewegen kann, geschweige denn tanzen. Dafür ist es am Außendeck ganz angenehm. Leider ist der Sound hier furchtbar blechern, und es ist doch ein paar Grad zu kühl. Vor dem Boot lernen wir eine junge Serbin kennen, die aussieht wie Lady Gaga, Kiki aus dem Kosovo, und einen Zyprioten namens Claudius. Mit den Dreien probieren wir noch ein anderes Partyboot aus. Hier ist es viel angenehmer, es wird guter Elektro aufgelegt, das Publikum ist weniger gestylt, und wir haben Platz zum Tanzen. Glücklich und müde treten wir um fünf Uhr morgens den Heimweg entlang der Donau an. Es ist schon hell!

Samstag, 26.04.2014
Die quietschenden Sportgeräte wecken uns gegen Mittag auf. Fitnesswütige Serben stählen ihre jungen Körper. An der Donaupromenade strömt der unablässige Hundebesitzerstrom vorbei.

Heute werde ich mit Heppo alleine einen Ausflug in die Stadt unternehmen. Ich freue mich auf einen seltenen Moment der Zweisamkeit. Matthias wird erfolglos versuchen; einen E-bookreader in den großen Shoppingcentern in Novi Beograd aufzutreiben. Auf seinen hat er sich vor zwei Tagen gesetzt; und das Display ist im Eimer.

Am Rande der Altstadt; direkt an der Donau; thront die riesige Festungsanlage Kalemegdan. Hier spazieren Jung und Alt mit ihren Hunden durch ausgedehnte Parkanlagen, trinken einen Cappuccino oder eines der leckeren serbischen Biere, knutschen auf den zahlreichen Parkbänken oder spielen Schach.

Eine Fotoausstellung zeigt die mehrmalige Bombardierung Belgrads, erst durch die Deutschen und dann durch die Alliierten. Das erklärt auch, warum in der Altstadt wenig historische Bauten herausstechen. Wir machen es uns im Park mit einem Buch gemütlich und planen unseren weiteren Tag/Abend zu zweit. Essen gehen wäre toll und noch gemütlich in eine Kneipe gehen auch. Wir finden am Ende der Fußgängerzone eine nette Pizzeria. Im Viertel Durcol haben wir die Qual der Wahl zwischen den verschiedensten Bars und Kneipen, wir entscheiden uns für einen bunt bemalten Innenhof mit Biergarten und dezenter elektronischer Musik. Hier gibt es sogar 0,5 Liter Jelen. Ich genieße es, die Zeit nur mit meinem Freund zu verbringen.

Aber unser Idyll wird jäh gestört. Ein entzückendes, bildhübsches Zigeunerkind bettelt uns dreist um Geld an: „Money!“. Stumm schüttle ich nur den Kopf. Was macht die Kleine um diese Uhrzeit hier draußen? Sie ist maximal sechs Jahre alt. Entsetzt beobachten wir, wie einige Gäste dem Mädchen Geld geben und sich mit ihr fotografieren lassen. Das kann man doch nicht unterstützen, oder? Das Kind gehört ins Bett und nicht zu fremden Männern nachts um eins in eine Kneipe. Für einen Moment kann ich ihre Zukunft sehen. In spätestens 10 Jahren wird sie auf den Strich gehen. Sie ist schon jetzt mit allen Wassern gewaschen, flirtet und hüpft durch den Biergarten. Als sie nach einer halben Stunde wieder zurück auf die Straße läuft, taucht aus dem Schatten eine Blondine auf (die Mutter?) und zieht das Mädchen an den Haaren. Sie hat wohl zu lange in der Kneipe gebraucht. Nachdenklich gehen wir nach Hause.