2014-04 MNE-01 Bucht von Kotor

alpenveilchen

27.03.2014
Es regnet in Strömen, und kalt ist es auch. Wir fahren bei Vitaljina über die Grenze nach Montenegro. Die Grenzbeamten durchsuchen halbherzig unseren LKW, und erstmals müssen wir die Hundepapiere herzeigen.

Immer wieder ist es erstaunlich, wie sich gleich nach der Grenze alles verändert: Der Verkehr in Montenegro ist chaotisch, plötzlich sieht man kyrillische Schriftzeichen, und die Landschaft wird noch dramatischer. Die Berge sind tatsächlich schwarz (wie der Name Montenegro schon sagt) und steigen gleich hinter der Küste steil an.

Die größte Überraschung ist, dass die Währung hier der Euro ist. Montenegro hatte bereits 1999 die DM eingeführt und dann gleich mit auf den Euro umgestellt. Und das, obwohl Montenegro nicht offizielles EU Mitglied ist und auch kein Mitglied der Währungsunion. Daher darf Montenegro keine eigenen Euromünzen prägen.

Und noch etwas ist bemerkenswert: Montenegro heißt in Wirklichkeit Crna Gora; man spricht hier Serbisch, Kroatisch und Bosnisch. Wobei ich persönlich glaube, dass sich diese Sprachen kaum von einander unterscheiden. Schließlich war das hier ja mal alles Jugoslawien.

Die Bucht von Kotor ist zauberhaft schön und ein teures Pflaster. Am Straßenrand sieht man einen Schilderwald aus Werbetafeln in mehreren Sprachen (Serbisch, Russisch und Englisch): Penthouse für 1,5 Millionen, Luxury Residences, der Quadratmeter ab 180 €. Montenegro steht Montecarlo offensichtlich in nichts nach. Reiche Russen kaufen sich hier Land und Häuser in bester Lage am Mittelmeer.

Die Stellplatzsuche gestaltet sich schwierig. Wir haben uns hinter der Bucht von Kotor einen Landzipfel ausgesucht, der laut unserer Straßenkarte etwas weniger dicht besiedelt sein soll. Aber das ist reine Theorie. Die Straßen werden einspurig und sind sehr eng. Erschwerend kommt hinzu, dass die Straße eine einzige Baustelle ist und uns immer wieder dicke LKWs entgegen donnern. Zusätzlich sind mehrere Schikanen eingebaut: Eisenstäbe, die aus dem Boden ragen oder metertiefe, ungesicherte Löcher. Endlich finden wir aber einen schönen Platz in einer Sackgasse direkt am Meer mit Blick auf Herzeg Novi.

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Und das war zuvor: Imotski, Kroatien