2014-06-02 KZ-02 Kustanai


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Montag, 23.06.2014
Kasachstan, das Land mit der grusligen Länderkennung KZ. Was haben wir nicht alles für Horrorgeschichten über dieses Land erzählt bekommen. Bereits in Deutschland wurden wir mehrfach von der angeblichen “Dschingis-Khan-Mentalität” der Kasachen gewarnt, in Lettland erzählte uns ein verrückter Sänger Geschichten über Mord und Totschlag, und auch die Russen schlugen die Hände über den Kopf zusammen. “Oh, was? Kasachstan! Sehr gefährlich!” Immerhin haben wir schon mal die erste Nacht überlebt.

Cannabis-ruralis

Hunderte von Kilometern fahren wir durch die Steppe. Ein angenehmes Trancegefühl stellt sich bei mir ein. Die endlose Weite des Graslands. Der weite, bewölkte Himmel. Die körperwarmen Außentemperaturen. Das Hämmern des Motors. Die hypnotischen Texte und die Musik von „Utah Philiphs & Ani di Franco“ des Albums „ The past didn’t go anywhere“. In der Ferne erscheint sogar eine Wasser-Fata-Morgana. Meine Gehirnwellen laufen in gleichmäßigen Sinuskurven dahin. Das fühlt sich gut an. Zur Beruhigung, nein, ich habe nichts von den wilden Cannabis Pflanzen geraucht, die hier in kniehohen Feldern den Wegesrand säumen. Cannabis ruderalis wächst hier wie Unkraut. Peace, man!

In der ersten größeren Stadt nach der Grenze, Kustanai, parken wir direkt im Zentrum in einer Seitenstraße. Mittlerweile haben wir es drauf, auch ohne Karten immer genau dorthin zu finden, wo wir auch hinwollen. Wir fahren meistens nach Gefühl, plus Kompass, plus Passanten fragen. Das funktioniert ganz gut. Beschilderungen sind meistens sowieso nicht vorhanden.

Nach nur 15 Minuten stehen wir vor dem Amt der Migrationspolizei, denn auch in Kasachstan muss man sich innerhalb von fünf Werktagen melden. Hier verbringen wir allerdings vier Stunden. Das größte Problem ist wieder einmal, dass wir keine feste Adresse vorweisen können. Schließlich wird einfach die Straße eingetragen, in der wir parken. Bis dahin vergeht aber einige Zeit. Warten. Formulare ausfüllen. Vorsprechen beim Natschalnik. Und endlich der ersehnte Stempel auf dem Einreisepapierchen für nur knapp zwei Euro pro Person.

Der Besuch auf dem Postamt wäre auch eine kleine Geschichte wert. Doch nur so viel: Auch beim Kauf von Briefmarken sollte man Humor, Zeit und viel Geduld mitbringen.

Abends schlendern Heppo und ich noch durch die Innenstadt. Die Stadt präsentiert sich modern und multikulturell. Die frühen Abendstunden sind wieder einmal die Zeit der Liebespaare und der jungen Familien. Mit fortschreitender Stunde fallen aber auch die Betrunkenen auf, die zunehmend das Straßenbild bestimmen. Zeit, wieder zum Auto zurückzugehen.

Dienstag, 24.06.2014
Mehrere Stunden könnte man sich  auf dem riesigen Marktgelände von Kustanai aufhalten. Dort werden Kleidung und Schuhe aus billiger chinesischer Produktion angeboten. Die Kleider sind zum Teil sensationell schön. Leider habe ich bei dieser Hitze überhaupt keine Lust auf Shopping und Kinderarbeit unterstützen ist ja auch immer so eine Sache…

Die Sonne sticht erbarmungslos auf uns herab, und wir fahren bei knapp 40 Grad mitten durch die Steppe. Unsere Wasservorräte sind erschöpft. Wir haben noch ca. 15 Liter Trinkwasser aus Russland. Das Brauchwasser ist fast komplett weg. Ein See glitzert verheißungsvoll in der Ferne. Dort könnten wir zumindest das Brauchwasser auffüllen. Wir haben eine Dusche dringend nötig. Als wir uns nähern, stellen wir fest, dass ein riesiger Schilfgürtel den See umgibt. Es gibt keine Möglichkeit, an das Wasser heranzukommen. Als wir wenden, sinken wir mit beiden Rädern fast bis zur Achse im Moor ein. Verdammt, der klassische Anfängerfehler. Sieht aus wie Wiese, ist aber Moor. In Rekordzeit (nur eine Stunde) graben wir die Hinterreifen aus und befreien uns mit Hilfe unserer Sandbleche. Bei unserer Art zu reisen kann ich sowieso keine schönen Kleidchen brauchen, schon eher einen Overall. Jetzt sind wir nicht nur verschwitzt und durstig, sondern auch komplett verdreckt. Und immer noch kein Wasser in Sicht!

Ein paar Stunden später starten wir einen zweiten Versuch. Diesmal an einem Bach (kleines Flüsschen). Dort können wir fast direkt nebenan parken, ohne zu versinken. Die Wasserqualität scheint gut zu sein. Es gibt Muscheln und Wasserschnecken. Ach, wie schön kann ein 20 cm tiefes Flussbett sein!

Weiter lesen: Von Kokschetau nach Astana

Ausgraben

Weggesumpft01

2 Gedanken zu „2014-06-02 KZ-02 Kustanai

  1. Christoph

    Hallo, bin angetan von der sprachlichen Fertigkeit treffende Bilder für Beobachtungen und Eindrücke zu wählen, z. B. “Ein angenehmes Trancegefühl stellt sich bei mir ein. Die endlose Weite des Graslands. Der weite, bewölkte Himmel. Die körperwarmen Außentemperaturen. Das Hämmern des Motors. … Meine Gehirnwellen laufen in gleichmäßigen Sinuskurven dahin.”, und später “Blaue Seen glitzern um die Wette.” Das lässt sich alles sehr nachvollziehen und die Bilder ziehen vor dem inneren Auge vorbei. Manche Eindrücke vom Benehmen und Mentalität von Menschen vor Ort sind vielleicht ab und zu oberflächlich geraten, z. B. die Frau mit der platten Nase auf dem (zweiten) Weg nach Osch, und Stress der Hitze und des Reisens bedingt. Um sie zu verstehen und einordnen zu können muss man wohl mindestens ein Jahrzehnt an einem Ort verweilen

    1. admin_brit Beitragsautor

      Hallo Christoph,
      bist Du eigentlich der Christoph aus Tabris oder ein anderer?
      So oder so: Danke für Deinen Kommentar, der mich sowohl in Lob als auch in der Kritik sehr freut, weil es bedeutet, dass sich hier jemand mit meinen Texten auseinander setzt. Und das ist super!
      Deswegen kann man deinen Hinweis mit der Oberflächlichkeit auch fast so stehen lassen. Ich möchte nur zu bedenken geben: ich bin keine Journalistin, sondern berichte hier über mein ganz persönliches – durch und durch subjektives – Reiseerleben.
      Da bin ich dann schon mal ungerecht, politisch unkorrekt und haue auch mal gezielt in die Kacke 😉 Natürlich ist mein Bericht immer nur eine Momentaufnahme. Mein Blog erhebt zu keinem Zeitpunkt den Anspruch auf Absolutheit und nie möchte ich sagen: “So ist es!”. Weil nichts so ist, wie es scheint… nur wie es mir erscheint…
      Danke für’s Lesen. Grüße aus der Türkei!

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