2014-06-01 RUS-10 Beloretsk

Ackerwitwenblume

Freitag, 20.06.2014
Gestern Abend haben wir noch einen schönen Platz gefunden, nur wenige Kilometer von Beloretsk entfernt, mit Stadt- und Uralblick.

Auf der Wiese blühen: Frauenmantel, Margariten, Hahnenfuß, rosa Schafgarbe, Glockenblumen, Ackerwitwenblumen, Sauerampfer und verschiedene Kleearten, sowie die ersten Büschel fedriges Steppengras, und dazwischen gibt es ganze Felder voll von Walderdbeeren. Ach, es könnte so schön sein hier. Aber trotzdem hat man angesichts der ganzen Industrie ringsum niemals wirklich ein gutes Gefühl. Nur wenige hundert Kilometer weiter östlich befindet sich zudem die Stadt Chelabinsk, wo bereits in den 50er Jahren ein Reaktorunfall in der Größenordnung von Tschernobyl stattfand. Dieser wurde von der Regierung vertuscht. Noch heute gibt es in dieser Gegend eine erhöhte Anzahl an Krebserkrankungen. Und nur ein paar Kilometer weiter südlich von hier befindet sich dann Magnitogorsk, ein weiterer Industriemoloch.

Trotzdem für den Moment genießen wir die kleine Idylle und den sagenhaften Stadtblick. Unserem Hund gefällt es, Mäuse auszubuddeln.

Nebenbei möchte ich meine beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter in Deutschland dankend erwähnen: Karin und Ulrich Hüttinger, die mir voller Tatendrang u.a. bei der Bestimmung der Pflanzen helfen.

Europa-Asia

Samstag, 21.06.2014

Rekorde über Rekorde: Seit heute haben wir nicht nur die 10.000 Kilometermarke überschritten, sondern sind auch offiziell in Zentralasien.

Nach einer schrecklichen Shoppingtour im versmogten Magnitogorsk fahren wir fast bis zum Grenzübergang Troisk. Die Landschaft wird immer flacher, trockener und steppiger, aber die „Staunsn“ (Oberpfälzisch für „Mücken“) sind genauso böse, wie eh und je.

Morgen fahren wir nach Kasachstan.
Und das war vorher: Shulgan Tash, Ural
Reiseandektote: Mysterium