In der Federschmiede

Musiktipp: Ancestral Black von Djinji Brown:

Coole Jungs von der Federschmiede

Afrikaner sind echte Frühaufsteher. Schon um 5 Uhr morgens scheint ein jeder auf den Beinen zu sein. Und meistens beginnt ein Tag damit, dass akribisch der Vorhof gekehrt wird. Jeder noch so staubige Sandplatz wird penibel genau gefegt. Ich vermute, dass es darum geht, gefährliches Ungeziefer wie Spinnen und Schlangen in Schach zu halten.
Auch ich bin heute früh auf. Die ganze Nacht lag ich wach, weil ich nicht schlafen konnte. Gestern Abend gab es vor dem Zubettgehen noch das billige Reis-mit-Bohnengericht, das so heißt wie eine bayerische Backpfeife: „Watsche!“ Aua, jetzt tut mir wirklich alles weh, nur eben nicht die Wange, sondern der Bauch. Ich esse ja wirklich gerne sehr scharf, aber für die ghanaische Küche braucht man echt einen Waffenschein – ehrlich!

Sieht professionell aus

Heppo hatte ebenfalls kein Auge zugemacht. Die Federproblematik lässt ihm keine Ruhe. „Kann doch nicht sein, dass hier keine neuen Teile aufzutreiben sind!“, brummelt er vor sich hin und durchstöbert das Internet nach einer Federschmiede. „Bingo! Springs & Bolts Company in Kumasi!“ Nur dumm, dass in Ghana niemand eine Postadresse zu haben scheint, stattdessen gibt es auf der Website nur eine P.O.Box und ein nicht funktionierendes Kontaktformular. Auch die angegebene Telefonnummer läuft ins Leere. Schade! Doch die Firma scheint zu existieren. Die Teilehändler vom Magazine liefern uns eine ungefähre Wegbeschreibung, die uns in das Stadtviertel Aksowa zum Police Headquarter führt. Dort werden wir vom Chef persönlich abgeholt. Ziemlich versteckt in einem Hinterhof liegt die Schmiede, die auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck macht: Sauber ist diese und gut ausgestattet: Maschinen aus Indien samt indischem Ingenieur. Auch der Preis für vier neue Federpakete scheint unschlagbar zu sein, pro Stück nur 100 Euro. Fast schon etwas zu schnell sind unsere alten Federn vermessen. In vier Tagen sollen wir wiederkommen, dann könnten wir die neuen Teile einbauen.

Die Maschinen kommen aus Indien

Kein schlechter Arbeitsplatz

Zum Übernachten fahren wir in das ruhige Univiertel und finden einen schönen Schlafplatz neben dem Botanischen Garten, unter Bäumen, in denen tausende Flughunde wohnen. Schlafen können wir aber wieder nicht, die Viecher machen einen wahnsinnigen Radau!

Oase der Ruhe: Der botanische Garten von Kumasi


Was Ihr wollt immer noch tanzen? Da hab ich was für Euch: yorubarecords